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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 24

1907 - Leipzig : Freytag
24 Ohr des Pferdes hinaus. So sprengten sie auf einander los. Wer seinen Gegner aus dem Sattel warf, war Sieger. Das Schauspiel wiederholte sich, bis alle sich erprobt hatten. Oft ritten auch ganze Scharen auf ein-ander los. Wer sich am meisten ausgezeichnet hatte, erhielt nach dem Turniere den Dank oder den Ehrenpreis. Derselbe bestand in einem Abb. 10. Ritterburg im Xiii. Jahrhundert. (Nach A. Lehmanns kulturgesch. Bildern. Verlag v. E. Wachsmuth, Leipzig). Helme, einem Schwerte, einer goldenen Kette, einem Ringe oder einem andern Kleinode. Der Sieger kniete vor der vornehmen Dame hin, die den Preis verteilen sollte, und erhielt aus ihrer Hand das teuere An-denken. Dann wurde er in die Burg gefhrt, wo groe Festlichkeiten den Tag beschlossen. Weil aber bei den Turnieren nicht selten schwere Unglcksflle vorkamen, hat man sie spter abgeschafft.

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 48

1907 - Leipzig : Freytag
48 Ohr des Pferdes hinaus. So sprengten sie auf einander los. Wer seinen Gegner aus dem Sattel warf, war Sieger. Das Schauspiel wiederholte sich, bis alle sich erprobt hatten. Oft ritten auch ganze Scharen auf ein-ander los. Wer sich am meisten ausgezeichnet hatte, erhielt nach dem Turniere den Dank oder den Ehrenpreis. Derselbe bestand in einem Abb. 18. Ritterburg im Xiii. Jahrhundert. (Nach A, Lehmanns fulturgefch. Bildern, Verlag v. C. Wachsmuth, Leipzig). Sehne einem Schwerte, einer goldenen Seite, einem Ringe ober einem fntrn Meinode, Der Sieger -niete vor der vornehmen Dam- m, e den Preis verteilen sollte, und erhielt aus chrer Hnb das teuer- ī. beutet. Dann wurde er in die Burg gefhrt, wo groe Festlichtoten den Tag beschlossen. Weil aber bei den Turnieren nicht selten schwere glcksflle vorkamen, hat man sie spter abgeschafft.

3. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 90

1889 - Leipzig : Freytag
44. Gestickte Kaiserdalmatik. (Nach der Zeitschrift fr bildende Kunst.) Erklrung. Die Dalmatika ist ein geistliches, att der Seite offenes berkleid. Die Kaiserdalmatika, welche sich in dem Schatze von St. Peter in Rom befindet, stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde seit der Zeit der Ho-henstanfen hauptschlich in der feierlichen Messe getragen, welche jedesmal der Kaiserkrnung durch den Papst voran-ging. Der Stoff des Gewandes besteht aus dunkelblauer Seide, auf welcher die Stickerei mit Gold, Silber und Seide in verschiedenartigem Plattstich ausgefhrt ist. Das Bild auf der vorderen Seite zeigt in einem groen, kreisfrmigen Felde den geffneten Himmel mit dem Erlser, umgeben von den Gruppen der Seligen, auf der Rckseite die Verklrung des Herrn. Auf den Schultern sieht man die Austeilung des heiligen Abendmahles durch Christus, und zwar aus der einen die des Brotes, auf der andern die des Weines. Die brigen freien Flchen des Gewandes sind mit Perleuschmuck verziert. so entstanden die zwei gro-artigen poetischen Volks-sagen ^Volksepen), das Nibelungen- und das G u d r u n l i e d. In kunstge-bterer Form dichteten aber auch Geistliche und sp-ter Ritter, welche die Tapferkeit mit der Sangeslust zu vereinigen wuten. Waren ja einzelne hohen-staufische Kaiser selbst Dichter, und ihrem Vor-bilde gem wurde an den Hfen die Sangeskunst gerne gebt und befrdert. Berhmt war die Wartburg, zur Zeit des Landgrafen von Thringen Hermann und seiner Gemahlin Sophie, durch die Gastlichkeit und Milde" gegen die Snger (der Sngerkrieg auf der Wartburg). Man nennt diese von Rittern gebte Kunstdichtung deshalb auch die ritterliche oder hfische Poesie. Die gefeiertsten hfischen Dich-ter sind Wolfram von Eschenbach (Parcival) und Gottfried von Straburg (Tristan und Jsolt). Gleich-zeitig erreichte die lyrische oder Liederd ich tun g, die man meist Minnegesang hie, ihre hchste Ausbildung. Man sang von allem Hohen und Edcln, was das Menschenherz er-hebt, in kunstvoll anfge-

4. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 89

1889 - Leipzig : Freytag
89 schmckung von Kirchen und Kapellen Anwendung; in gotischen Kirchen wurden auch die Fenster mit Glasmalerei geschmckt. Doch hat die Malerei erst zu Anfang der Neuzeit, und zwar hauptschlich in Italien, Werke von hchster Vollendung hervorgebracht. Dagegen blhte im Mittelalter das Kunstgewerbe, welches in Portalen, kirchlichen Prachtgefen, Holzschnitzereien, Geweben und Stickerei Proben bewunderungswrdigen Kunstfleies her-X vorgebracht hat. jf 11. Dichtkunst. Die Hohenstaufenzeit war t auch die Bltezeit der deutschen Dichtung. F a h- rende ( wandernde) Snger gingen von Ijtii Burg zu Burg, von Gau zu Gau, in Drfer ? 11 und Städte und trugen die herrlichen, von ffl Sagen umwobeuen Thaten der Vorzeit in Liedern, die sie mit Saiten spiele begleiteten, vor. Diese U i^jjfef einzelnen Lieder wurden spter gesammelt, und 43. Gestickte Mitra oder Bischofsmtze (14. Jahrh.). (Nach Esscnwein, Kulturgeschichte Bilder-Atlas.) 42. Monstranz d. Gem. Prieglitz a. Soemme ring. (Aus Mitteil. d. f. !. Central-Comm.) Meisterwerke der Goldschmiedekunst.

5. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 91

1889 - Leipzig : Freytag
91 bauten, gereimten Strophen. Unter den vielen Minnesngern ist der bedeutendste Walther von der Vogelweide (etwa 11601230), geboren in Tirol, gestorben und begraben in Wrzburg. Nach dem Verfalle des Minnegesangs im 14. Jahrhundert wurde die Dichtung als Meistergesang in den Kreisen der Hand-werker gepflegt. Unter diesen Meistersingern hat der Schuhmacher H an s S achs, der zu Anfang der Neuzeit lebte (1494 bis 1576), den hchsten Ruhm geerntet. Er dichtete auer geistlichen Liedern eine groe Menge von Erzhlungen, Schwnken und dramatischen, zur Auffhrung bestimmten, Werken. Vi. Bilder aus der 3ett des Reichsverfalls. 24. Rudolf von Habsburg, deutscher König. (12731291.) 1. Das Interregnum 12561273. Nach Konrads Iv. Tode (1254) war zwar sein jugendlicher Gegenkaiser Wilhelm von Holland rechtmiger deutscher König; aber er besa weder Macht noch Ansehen, und als er 1256 auf einem Zuge gegeu die Friesen in einem Snmpfe umkam, verlangte kein deutscher Fürst nach der miachteten Krone. Von den beiden Auslndern, denen die deutschen Wahlfrsten gegen reichliche Handsalben" ihre Stimmen verkauften, kam der Spanier, Alfons X. der Gelehrte von Kastilien, gar nicht nach Deutschland-und der Englnder Richard von Cornwallis nur vorbergehend, blieb auch nur so lange in einiger Achtung, als seine mitgebrachten Gelder reichten. Das war die kaiserlose, die schreckliche Zeit", in der das Faust- und Fehderecht blhte, Gewalt vor Recht ging, Mord und Brand etwas Gewhnliches waren und niemand seines Lebens und Eigentumes sicher schien. Man nennt diese Zeit das Interregnum Zwischen-Knigreich. Da verlangte man allgemein nach einer starken Hand, die Recht und Gesetz hte und schtze und dem Unrechte der aus dem Stegreife ( Steigbgel), d. h. von der Wegelagerei und Straenruberei lebenden Raubritter und der Selbsthilfe stenre. Endlich mahnte auch der Papst zu einer neuen Knigswahl. So berief denn der Erzbischof Werner von Mainz als Erzkanzler die deutschen Fürsten zur Wahl nach Frankfurt am Main (Sept. 1273). 2. Rudolfs Wahl. Drei Tage dauerte die Beratung, ohne zum Ziele zu führen, weil jeder einen wohlgesinnten und befhigten, keiner einen mchtigen Herrn wnschte. Da wurde ihre Wahl auf Rudolf, Grafen von Habs-brg, gelenkt, und zwar traten fr ihn empfehlend ein sein Schwager Friedrich Iii. der Zoller, Burggraf von Nrnberg, und der Erzbischof Werner. Dieser war ihm zu besonderem Danke verpflichtet, weil ihn der Graf Rudolf sicher der die Alpen geleitet hatte, als er sich den erzbischflichen

6. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 19

1889 - Leipzig : Freytag
19 auf dem der Kaiser selbst erschien. Hier berreichten ihm die Protestanten ein von dem Freunde und Mitarbeiter Luthers, Philipp Melanchthon, ver-fates Glaubensbekenntnis (die Augsburgische Konfession); da aber auch von den Katholischen eine Widerlegungsschrift abgefat wurde, welcher der Kaiser feine Zustimmung gab, so erfolgte der kaiserliche Be-scheid, alle protestantischen Fürsten mten zur katholischen Kirche zurck-kehren, soust wrde die Reichsacht der sie verhngt werden. Da nun zu erwarten war, da der Kaiser mit Gewalt vorgehe, so schlssen die evan-gelischen Fürsten zu Schmalkalden an der Werra einen Bund zur Vertei-diguug ihres Glaubens (Schmcilkaldifch er Bund 1531). Der Kaiser war auch diesmal verhindert, mit Strenge vorzugehen; denn die Trken waren in Ungarn eingefallen und bis Wien vorgedrungen. Deshalb schlo er den Religionsfrieden zu Nrnberg (1532), in welchem bestimmt wurde, da bis zur Erffnung einer allgemeinen Kirchenversammlung niemand wegen seines Glaubens bekmpft werden solle. Dadurch sicherte er sich auch den Beistand der protestantischen Stnde bei seinem Trkenzuge, und als der Sultan Soliman von der Einigkeit der Deutschen Kunde erhielt, zog er sich aus Ungarn zurck. 5. Luthers Persnlichkeit. Luther, der sich selbst eines Bauern Sohn" nannte, war an Leib und Seele ein Bild deutscher, naturwchsiger Kraft; der Grundzug seines Wesens war ein frommer, glubiger Sinn. Als Freund der Natur fand er in allen Werken der Schpfung Beweise der gttlichen Allmacht und Liebe. Die allerkleinsten und unachtsamsten Kreaturen," sagte er, sind die grten Wunderwerke," und aus ihrer Betrachtung schpfte er ein festes, unbegrenztes Gottvertrauen. Im Umgange mit den Menschen zeigte er ein heiteres Gemt und eine seltene Unterhaltungsgabe; auch die Belehrung kleidete er gern in die Form munterer Erzhlung. Von ganzer Seele liebte er die Musik, in der er oft eine wirksame Waffe gegen Sorge, Trbsal und Anfechtung fand; er sang wohl selbst und begleitete mit der Laute den Gesang der Hausgenossen und Kinder. Er hat selbst manches Lied gedichtet und in Musik gesetzt, das noch heute in der evangelischen Gemeinde lebt. Im Jahre' 1525 grndete er durch seine Vermhlung mit Katharina von Bora einen eigenen Hausstand; sein Familienleben war von Gottesfurcht und Arbeitsamkeit getragen und diente vielen als schnes Vorbild. Als fein Tchterchen Magdalena auf den Tod krank lag, klagte er: Ich habe sie sehr lieb; aber, lieber Gott, da es dein Wille ist, da du sie dahin nehmen willst, so will ich sie gern bei dir wissen. Magdalena, mein Tchterchen, du bleibst gerne hier bei deinem Vater und ziehst auch gern zu jenem Vater?" Da sprach das Kind: Ja, herzer Vater, wie Gott will!" Und als sie starb, fiel der Vater vor dem Bette auf seine Kniee, weinte bitterlich und betete, da sie Gott erlsen wolle. Da entschlief sie 2*

7. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 61

1889 - Leipzig : Freytag
61 goldene Zeitalter der franzsischen Litteratur" oder das Jahrhundert Ludwigs Xiv. (Le Siecle de Louis Quatorze) nennt. Damals lebten die Schauspieldichker Corneille und Racine, der Lustspieldichter Moli ere, der Verfasser von Spottgedichten und poetischen Briefen Boileau, der Fabel-dichter Lafontaine, der Prinzenerzieher Fenelon (Verfasser der Aventures de Tele-maque), der Kanzelredner Bossnet. der fromme Mathematiker und Naturforscher Blalse Pascal, die Maler Poussin und Clande Lorrain, der Garteukiiustler Le Not reu. a. 5. Ludwigs Kriege werden in der Geschichte Raubkriege" genannt, weil ihnen nicht einmal ein Schein von Recht zugrunde lag. ersten Kriege verlangte er Teile der spanischen Niederlande, indem er sich aus das Erbrecht seiner Frau berief, obwohl diese ausdrcklich vor der Ehe darauf verzichtet hatte. Da sich aber drei Mchte (Holland, England und Schweden) gegen ihn zu einem Bndnisse (Tripelallianz) vereinigten, ^ so begngte er sich im Frieden zu Aachen (1668) mit der Abtretung von Lille und einigen andern Festungen in den spanischen Niederlanden. Im zweiten Raubkriege bersiel er die Hollnder wegen ihrer Teilnahme an jenem Bndnisse, und nur der Hilfe des deutschen Kaisers, namentlich aber des Groen Kurfrsten dankten diese ihre Rettung. Dafr hetzte Ludwig die Schweden nach Brandenburg, sie wurden aber in der glnzenden schleicht bei Fehrbellin geschlagen (s.tz 18, 4). Spanien mute im Frieden von N y rn-wegen 1678 die Freigrafschaft Burgund und zwlf feste Pltze abtreten, und der Groe Kurfürst im Frieden von St. Germain 1679 den Schweden alle Eroberungen in Pommern zurckgeben. Nach dem Frieden fetzte Ludwig Wiedervereinigungskammern" (Chambres de reunion) ein, Gerichtshfe in Metz, Breisach, Besan^on und Touruay, welche unter dem Scheine von Recht frhere Besitzungen und Erbschaften der eben erworbenen Lnder wieder mit denselben vereinigen, d. h. Frankreich zusprechen sollten. Ferner raubte er mitten im Frieden 1681 Straburg i. E., während Kaiser und Reich von den Trken hart bedroht waren. Im dritten Raubkriege (168897) fiel er in die Pfalz ein; er berief sich dabei angeblich aus die Erbansprche der Pflzer Lifelotte", der Gemahlin feines Bruders, des Herzogs Philipp von Orleans, obwohl diese nichts davon wissen wollte. Und als sich England, Holland, Schweden, Brandenburg und das Deutsche Reich gegen den Ruhestrer verbanden, lie er nach Louvois Rat (de brtiler le Palatinat) die Pfalz und Wrttemberg furchtbar verheeren, um die Ostgrenze durch eine riesige Wste zu schtzen. Damals zerstrte Melac Heidelberg mit seinem herrlichen Schlosse, in Speyer wurde sogar die Kaisergruft geffnet und geschndet, Mannheim nebst zahlreichen Drfern niedergebrannt. In dem nun folgenden achtjhrigen Kriege blieb Frankreich im ganzen siegreich; zuletzt shrte die allgemeine Erschpfung zum Frieden von Ryswyk (Reisweik, in der Nhe des Haag 1697), in welchem

8. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 103

1889 - Leipzig : Freytag
103 erreichten unter ihrer Regierung eine noch nie dagewesene Blte; die bh-mische Leinwand wurde bis nach Spanien ausgefhrt, das Brnner Tuch war in ganz Europa bekannt, nnd-sterreichische Handelsschiffe segelten bis nach Ostindien. Das Schulwesen wurde von ihr in einem Mae gefrdert, da sie die Begrnderin des sterreichischen Schulwesens genannt werden kann. Auf dem Gebiete der Kunst war es die Musik, welche in Wien eine hervorragende Psiegsttte sand (Gluck, Haydn, Mozart s. 23, 3). 2. Maria Theresias Lebensabend und Ende. Der pltzliche Tod ihres Gemahls, des Kaisers Franz I., erschtterte Maria Theresia so sehr, da sie den Rest ihres Lebens in Trauer blieb und bis zu ihrem Tode Trauer-kleider trug. Als deutscher Kaiser und Mitregent in den sterreichischen Lndern folgte nun ihr Sohn Joseph Ii. (176590). Zur Teilung Polens entschlo sie sich nur ungern, weil sie ihr als Unrecht erschien, obwohl sterreich dadurch einen Landzuwachs erhielt. Als 1777 das bayrische Frstenhaus ausstarb, wollte Joseph Ii. den Erben Bayerns, den Kurfrsten Karl Theodor von der Psalz, bestimmen, ihm einen groen Teil Bayerns abzutreten. Friedrich der Groe wollte aber diese Vergrerung sterreichs nicht zulassen, und es drohte der bayerische Erbsolgekrieg. Aber Maria Theresia war dem Ausbruche der Feind-seligkeiten abhold und vereinbarte mit dem Preuenknige den Frieden von Teschen (1770), in welchem sich sterreich mit dem Jnnviertel begngte. Bald darauf erkrankte sie und fhlte, da sie sterben msse (1780). Mir kommt der Tod vor," sagte sie zu ihrem Sohne Joseph Ii., als wenn man von einer Stube zur andern ginge." Bis zum letzten Tage frhstckte sie mit ihrer Familie. Als sie sich kurz vor ihrem Tode von ihrem Ruhebette aufrichtete, wollte sie Kaiser Joseph zurckhalten und sagte: Wohin wollen Ew. Majestt?" Zu Dir, zu Dir. ich komme, Gott nimm meine Seele auf!" waren ihre letzten.worte. In neuester Zeit (1888) ist ihr in Wien ein herrliches Denkmal (von Znmbnsch) gesetzt worden. 3. Joseph Ii. war 1741, in der Zeit der grten Bedrngnis fter-reichs, geboren und erhielt unter mtterlicher Leitung eine sorgfltige Er-Ziehung. Von frh auf zeigte er einen klaren Verstand und ein gutes Herz. Bei dem Tode seines Vaters (1765) wurde er deutscher Kaiser und Mit-regent in sterreich und erfllte seine Herrscherpflichten mit grter Gewissenhaftigkeit. Er machte zahlreiche Reisen, um Land, Leute und Ver-Hltnisse aus eigener Anschauung kennen zu lernen, und die leutselige Art seines Verkehrs erwarb ihm eine seltene Beliebtheit bei dem Volke. In der Nhe eines mhrischen Dorfes fhrte er einmal selbst den Pflug und zog eine Furche, um damit seiner Hochachtung gegen den Bauernstand Ausdruck zu geben. Auf einer andern Reise erhielt er folgende Bittschrift eines ungarischen Bauern: Barm-herziger Kaiser! Vier Tage Frondienst, den fnften Tag auf die Fischerei, den sechsten mit

9. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 137

1889 - Leipzig : Freytag
137 dem Groen 1773 ungndig entlassen. Erst nach dessen Tode trat er wieder in das Heer ein und erwarb sich in dem Feldzuge vou 1793 den Namen der neue Ziethen". In den Befreiungskriegen wurde er nicht weniger wegen seiner Entschiedenheit, als wegen seiner Leutseligkeit der gefeierte Liebling des Heeres und Volkes, das ihn den Marschall Vorwrts" nannte. Der König ehrte ihn spter durch seine Erhebung zum Fürsten von Wal-statt". Der khne Major Schill sammelte schon 1809 in Berlin eine Schar, mit der er in Sachsen eindrang. Er mute jedoch zurckweichen und wars sich zuletzt nach Stralsund, fiel jedoch hier mit seinen Getreuen nach einem heien Kampfe gegen die einstrmenden Franzosen. Dein Kops wurde nach Frankreich gebracht, der Rumpf seiner Leiche in Stralsund bestattet. Elf gefangene Offiziere wurden in Wesel erschossen. Der Turnvater Jahn", ein Gymnasiallehrer in Berlin, suchte die Jugend nicht nur mit dem Worte fr die vaterlndische Sache zu entflammen, sondern auch durch Turn-bungen zu einem krftigen Geschlechte heranzubilden. Einmal zog er mit seiner Turnerschar ins Freie und kam am Brandenburger Thore vorbei, von welchem Napoleon die Siegesgttin auf dem Viergespann hatte herunter nehmen und nach Paris verbringen lassen. Was denkst du dabei?" fragte Jahn hinaufweisend einen Knaben. Nichts!" war die Antwort. Da gab ihm Jahn eine schallende Ohrfeige mit der Bemerkung: Du sollst dabei denken: Die Victoria holen wir uns wieder aus Paris." 3. Weckrufe. Das Vertrauen auf eine bessere vaterlndische Zukunft, der Mut und die Begeisterung wurden mchtig gefrdert durch die Weckrufe von Dichtern und Rednern. Zu den ersten gehrte namentlich Ernst Moritz Arndt (geb. 1777 auf Insel Rgen, gest. 1860 als Professor in Bonn), der Verfasser des Buches Geist der Zeit" und der Snger vieler in Herz und Mund des Volkes bergegangenen Lieder; auerdem Friedr. Rck er t, Max von Schenkendors und spter Theodor Krner, der Sohn von Schillers Freund, der zugleich ein Snger und ein Held" als Vorbild jugendlicher Vaterlandsliebe gefallen ist (26. Aug. 1813). Einen weithin reichenden Eindruck machten auch Ficht es Reden an die deutsche Nation", in welchen er die Erneuerung des vaterlndischen Sinnes und die Umkehr von allem undeutschen Wesen als notwendige Bedingung besserer Zeiten nachwies; in hnlichem Sinne wirkte Schleiermacher durch seine Schriften und Predigten. Beide waren Lehrer an der mitten in der trben Zeit (1810) gegrndeten Universitt Berlin. 30. er heilige Krieg. 1. Der russische Feldzug 1813. Mit einer gewaltigen Heeresmacht, bei der sich 20 000 Preußen, 30 000 sterreicher, zwei- bis dreimal so viele Rheinbndler und auerdem Truppen aus allen Vlkern des Abendlands befanden, berschritt Napoleon im Juni 1812 den Njemen (Memel), den

10. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 112

1889 - Leipzig : Freytag
112 und das ganze Leben standhielt, zu Schiller hingezogenen Krner zuerst nach Leipzig, hierauf nach Dresden und von da nach Weimar. In Rudolstadt lernte er die gemtvolle, fein-gebildete Charlotte von Lengefeld kennen und fhrte sie, nachdem er eine Professur an der Universitt Jena erhalten hatte, 1790 als Gemahlin heim. 42. Gocthe- und Schiller-Denkmal in Weimar. Bon Rietschel. Mit der Anknpfung einer innigen Freundschaft mit Goethe (1794) nahm er, der sich lngere Jahre im wesentlichen mit Geschichtsschreibung und bersetzungen beschftigt hatte, sein dichterisches Schaffen wieder auf und siedelte dann nach Weimar der. Hier wurde er am 9. Mai 1805 mitten aus rastlosem Wirken durch den Tod abberufen. Zu seinen Jugeudwerkeu gehren auer den Rubern" noch Fiesco" und Kabale und Liebe";
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